Notizen zur Installation von BionicPup32 Puppy Linux, Teil 2: Installation
Das BIOS des Uraltrechners muss so eingestellt sein, dass er das Betriebssystem zuerst auf einem USB-Stick sucht, wenn ein solcher eingesteckt ist. Mit Glück ist das bereits der Fall. Ohne Glück startet der Rechner ein Betriebssystem von der Festplatte und wir müssen das BIOS des Rechners anpassen. Wie man in das BIOS gelangt, hängt vom Rechner ab. Bei meinem Dell inspiron 1525 (das ist nicht das Baujahr) gelangt man nach Einschalten durch (wiederholtes) Drücken der F2-Taste
ins BIOS-Menü. Die Tastenkombination AltGr - Strg - Entf kann zum Aus- und Einschalten des Dell inspiron 1525 benutzt werden.
Nachdem das BIOS angepasst wurde, schaltete ich den Rechner aus, steckte den USB-Stick ein und schaltete den Rechner wieder ein. Das neue Betriebssystem BionicPup32 startete (bootete). Auf dem Desktop erschien ein Fenster namens Quick Setup. Dort machte ich folgende Einstellungen:
Country - Locale: de_DE German, Germany
UTF-8 encoding: JA
Zeitzone: Europe/Berlin
Hardware clock set to UTC: NEIN (Hardware-Uhr liefert lokale Zeit)
Tastatur: de German
Keyboard numlock: NEIN
Das Feld Graphics belassen wir in der Regel bei der Voreinstellung. Es ist nützlich, die angezeigte resolution zu notieren, zum Beispiel: 1280x800 (24 bit), für den Fall das später etwas verstellt wird.
Network - Firewall enabled JA
Time from Internet: JA.
Wenn die Uhrenbatterie im Rechner leer ist, arbeitet die Hardware-Uhr nicht richtig. Für diesen Fall sorgt Time from Internet dafür, dass die aktuelle Zeit aus dem Internet übernommen wird.
Run Internet apps as spot: JA oder NEIN
Puppy Linux läuft normalerweise mit Administratorrechten. Das ist bequem, kann aber im Internet gefährlich sein. Man kann das System etwas sicherer betreiben, wenn man Browser und andere Programme, die aufs Internet zugreifen, nicht mit Administrator-Rechten nutzt. Dafür wird das Kästchen Run Internet apps as spot (ein Nutzer mit weniger Rechten) angewählt. Manchmal ist es aber nachteilig, dass der Nutzer spot nicht auf Dateien des Administrators zugreifen kann, zum Beispiel wenn man eine lokale HTML-Datei des Administrators im Browser zeigen will. Der Chromium-Webbrowser wird (nachdem er installiert wurde) automatisch über den Nutzer spot genutzt, da Chromium nicht mit Administratorrechten arbeiten will.
Change root password: JA
Das Administrator-Passwort solte neu festgesetzt werden, wenn noch nicht geschehen.
Hostname: inspiron
Im Feld Hostname kann man dem Rechner einen neuen Namen geben. Dieser Name darf nur englische Buchstaben (keine deutschen Umlaute oder ß), Ziffern und Bindestriche enthalten, und am Anfang und am Ende darf kein Bindestrich stehen. Allerdings ist die Eingabe eines Bindestrichs schwierig, solange die Umstellung auf eine deutsche Tastatur noch nicht vollzogen wurde. Man kann zunächst einen einfachen Namen wählen, der nur aus Kleinbuchstaben besteht, wie zum Beispiel inspiron. Der Hostname kennzeichnet den Rechner im Netzwerk und sollte daher kurz und eindeutig sein.
CRD: 00 UNSET
Wenn es damit beim WiFi (WLAN) Schwierigkeiten gibt, kann man auf DE Germany umstellen.
Mit Klick auf OK schließt man das Fenster.
Ich bestätigte die Information, dass noch das deutsche Sprachpaket (langpack_de_De oder langpack_de) herunter geladen werden sollte. Schließlich erschien das Fenster Psync Time Server Synchronizer und ich wählte das Kästchen Synchronize your clock at each system startup an und bestätigt wieder, indem ich das Feld unten rechts angeklickte. Darauf öffnete sich das Fenster Login and Security Manager und ich klickte auf Set administrator password, um das Administrator-Passwort zu setzen.
Wenn man im Quick Setup die Option Run Internet apps as spot gewählt hat, wählt man im Fenster Configure applications to run as spot... das Kästchen light aus (das ist zunächst der einzige Browser). Downloads mit dem Browser light werden nun im Verzeichnis des Nutzers spot, /home/spot/Downloads, gespeichert. Man bestätigt wieder mit OK und verlässt das Fenster Login and Security Manager.
Die Änderungen im Quick Setup werden aber erst ausgeführt, nachdem das X-System neu gestartet wurde. Man klickt dafür im folgenden Fenster Quick Setup: finished auf Restart X. Das neue Betriebssystem ist nun schon nutzbar gemacht. Es fehlt aber noch die Einrichtung des WiFi (WLAN), die man später vornehmen kann. Wenn sich das Fenster Welcome öffnet, schließt man es gleich wieder.
Da ich die Daten der Festplatte im Uraltrechner nicht brauchte, wollte ich alle alten Daten löschen. Dafür habe ich einen Terminal geöffnet, indem ich auf das entsprechende Symbol im Desktop geklickt habe (Terminal emulator). Dort gab ich den Befehl
lsblk | grep disk | grep -v SWAP
ein und erhielt eine Zeile, dessen erstes Wort der Name der eingebauten Festplatte war, nämlich sda. Der senkrechte Strich, englisch auch pipe genannt, sollte auf der Tastatur zu finden sein. Ansonsten kann man ihn durch gleichzeitiges Drücken der Tasten AltGr und < erzeugen. Nun gab ich den Befehl
sudo dd if=/dev/zero of=/dev/sda
der bewirkt, dass die gewählte Festplatte mit der Gerätedatei /dev/sda von Anfang bis Ende mit Nullen beschrieben wird. Bisher vorhandene Daten werden dadurch gelöscht. Leider dauert das, abhängig von der Größe der Festplatte, wirklich sehr sehr lange. Wenn man ungeduldig ist, kann man die Ausführung des Befehls durch gleichzeitiges Drücken der Tasten Strg und c abbrechen. Dann ist nur ein Anfangsteil der Festplatte überschrieben worden. Das genügt, um eventuell vorhandene Dateisysteme zu beseitigen, die bei einer späteren Installation stören könnten. Allerdings werden dann Daten auf dem hinteren Teil der Festplatte nicht gelöscht und könnten grundsätzlich mit einigem Aufwand rekonstruiert werden.
Danach habe ich die Festplatte mit dem Programm GParted neu formatiert, das man im Applications-Menü unter System findet. Im Fenster von GParted wählte ich die Festplatte aus, in meinem Fall war das sda internal drive. Dann wählte ich im Reiter Device unter Create Partition Table die Option msdos und bestätigte mit Apply. Danach wählte ich im Reiter Partition unter New die Option File system ext4 und hinter Label schrieb ich harddisc (man kann einen anderen Namen aus Buchstaben bilden, aber ohne Sonderzeichen und Lücken). Dann klickte ich auf Add. Im Reiter Edit wählte ich Apply All Operations. Schließlich wählte ich für die neue Partition /dev/sda1 unter Flags (in der Spalte rechts außen) boot aus. Danach habe ich das Gparted-Fenster geschlossen.
Endlich konnte ich das Betriebssystem BionicPup32 auf der Festplatte installieren. Dazu rief ich den Puppy Installer auf, den man im Applications-Menü unter System findet. Im Reiter Install Puppy klickte ich auf Installer und im folgenden Fenster auf Internal hard drive / SSD. Nach Choose which drive to install to: wählte ich die angebotene Festplatte sda. Im weiteren Dialog folgte ich den Vorschlägen des Installers, einschließlich der Wahl von frugal (statt full) und der Installation des Bootloaders (Programm zum Start des Rechners von Speichermedien, hier der Festplatte) namens grub4dos. Die Datei menu.lst wurde automatisch erzeugt und ich habe sie nicht bearbeitet. Man sollte sich durch die vielen Hinweise hierzu nicht verwirren lassen.
Nach der Installation von BionicPup32 auf der Festplatte wurde das Betriebssystem heruntergefahren, indem ich im Applications-Menü unter Leave die Option Shut Down gewählt hatte. Die verschiedenen Verzeichnisse des Betriebssystems (welche auch die Einstellungen, die im Quick Setup gemacht wurden, enthalten) wurden nun gespeichert. Auf die Frage Do you want to encrypt the 'dpupbw32save?' bestätigte ich NORMAL. Man kann stattdessen Encrypt with LUKS wählen, wenn man Verschlüsselung wünscht. Die empfohlene Vorgabe Save in a folder sollte man mit OK bestätigen.
Auf Would you like to customize the name of the 'dpupbw32save?' kann man direkt (ohne Texteingabe) die Enter-Taste drücken (OK) oder eine eine Buchstabenkette eingeben (empfohlen). Ich gab eins ein. Damit wird alles im Verzeichnis upupbbsave-eins gespeichert. Die Buchstabenkette dient der Unterscheidung von verschiedenen Verzeichnissen des Typs upupbbsave, die man anlegen kann (was wir aber nicht tun wollen). Im Fenster FINAL SANITY CHECK kann man mit der Enter-Taste die Auswahl bestätigen <YES, SAVE>, sodass die Daten auf der Festplatte gespeichert werden. Dann schaltet sich der Rechner aus.